Wenn du uns auch nur ein bisschen ähnelst, dann verbringst du sicher auch gerne viel Zeit in der Küche und kochst etwas abenteuerlicher als früher vielleicht nocht. Neben neuen Rezepten und verbesserten Küchen-Skills gibt es noch weitere Ansätze, wie man sich nachhaltige Kochgewohnheiten angewöhnen kann. Hier sind unsere Tipps für ein nachhaltiges und gesundes Kochen. Experimentiere mit Gemüse Laut unserer liebsten Klimawissenschaftlerin und vielen weiteren in der wissenschaftlichen Gemeinschaft ist einer der effektivsten Wege, unseren persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, einfach weniger zu essen. Damit hängen auch offensichtliche Gesundheitsvorteile zusammen, z. B. ein geringeres Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen. Nüsse und Erbsen sind bspw. perfekte niedrigkohlenstoffhaltige Proteinquellen. Um noch einen Schritt weiterzugehen – oder besser eben nicht noch einen Schritt weiterzugehen: Es ist eigentlich immer besser, saisonales und somit lokales Gemüse (0 km) zu kaufen, um lange Lieferwege zu reduzieren. Unsere Freundin und Gemüsekönigin (der Titel stammt von uns) Livia Solustri hat eine super praktische und wunderschöne Gemüsesaison-Übersicht mit allen Infos erstellt, die du brauchst. Essensabfälle reduzieren Vermutlich machen Lebensmittelabfälle 50% des gesamten Haushaltsabfalls aus. Das sind eine Menge Ressourcen, darunter Wasser und Strom, die genutzt worden sind, um Essen herzustellen, dass verschwendet wird, und auch dann braucht es viel Energie, um diese Abfälle zu verarbeiten. Essensabfälle zu reduzieren benötigt einiges an Organisation, darunter das Bewusstsein, nicht zu viele Lebensmittel einzukaufen und sie korrekt aufzubewahren – in luftdichten Behältern bspw. Unser Tipp: Warte ab, bis dein Nudelrest vollends abgekühlt ist, bevor du ihn in den Kühlschrank stellst, und spare so Energie. Dann hilft es, viel zu verwenden und neue Gerichte auszuprobieren, z. B. mit den Pilzen, die "gerade noch so okay sind" (Risotto for the win!). Für scheinbar unbrauchbares Gemüse eignet sich dieses Rezept für vegetarische Polpette (Fleischbällchen). Gemüsereste können auch super für Gemüsebrühen oder als Kompost für deine Pflanzen verwendet werden. Für mehr Ideen empfehlen wir dir diese Kompostanleitung von Catherine Culter vom Eden Project. Fun Fact: Wir nutzen die Pflanzenabfälle der Lebensmittelproduktion, um daraus unsere Handyhüllen herzustellen! Verrückte Formen bei Biogemüse Biologisch angebaute Lebensmittel werden natürlich angebaut, ohne dass schädliche Chemikalien ins Spiel kommen, die unsere lebensnotwendigen Ökosysteme belasten. Daher lohnt sich ein Bio-Einkauf immer! Wir alle sind leider darauf getrimmt worden, möglichst hübsch aussehende Lebensmittel zu kaufen, aber die verdrehte, knubbelige Karotte schmeckt genauso gut wie das Gemüseäquivalent zu Naomi Campbell. Manche Zulieferer haben sich inzwischen sogar darauf spezialisiert, "unschönes" Obst und Gemüse zu günstigeren Preisen zu verkaufen. Food-Prepping Es gibt ein paar sehr gute Gründe für das Vorkochen (oder Food-Prepping): manche Gerichte schmecken am nächsten Tag viel besser (Currys und Lasagne) größere Mengen an Zutaten sind oft auf das Kilo gerechnet günstiger ein riesiges Gericht zu kochen anstatt viele einzelne Gerichte spart Energie, Geld, Zeit und vermutlich auch Abwasch. Verpackungsmüll reduzieren Oft sind Lebensmittel im Supermarkt in viele Schichten Plastik eingeschweißt. Man sieht normalerweise recht schnell, welche Verpackungen Sinn machen und welche nicht. Dennoch können die meisten Verpackungsmaterialien wiedeverwendet oder recycelt werden und das lässt sich leicht herausfinden. Selbstverständlich lassen sich Plastiktüten wiederverwenden, ebenso Konservengläser und Glasflaschen. Unser Tipp: Viele Supermärkte (zumindest im UK) recyceln LDPE-Plastik, also die Sorte Plastik, aus der die Tüten und Verpackungen für Gemüse und Salate hergestellt werden. Also kannst du dort dein Plastik recyceln! Natürliche Reinigungsprodukte verwenden Die Reinigungsproduktindustrie ist tatsächlich erstaunlich dreckig. Kurz gefasst kommen in vielen Alltagsprodukten zur Reinigung Chemikalien zur Anwendung, die sowohl für uns Menschen als auch für die Umwelt giftig sind. Das ist anhand der Warnsymbole auf den Flaschen auch kaum zu übersehen. Es gibt einige Marken auf dem Markt, die sicherstellen, derlei Chemikalien nicht zu verwenden. Und du kannst sogar deine eigenen Produkte herstellen: 4 Teelöffel Natron mit 1300ml Wasser mischen – perfekt für die Reinigung von Küchenoberflächen und Haushaltsgeräten 1 Teil Zitronensaft und 4 Teile Weißweinessig – genial zum Fettlösen auf Herdplatten 1 Teil Weißweinessig, 1 Teil Wasser mit Zitronenschale und Rosmarin – der perfekte Allzweckreiniger Energieeffizientes Kochen Unsere Haushaltsgeräte sind heutzutage viel effizienter als früher. Beispielsweise heizen sich Öfen viel schneller auf und die meisten muss man gar nicht mehr vorheizen – außer du backst gerade ein Soufflé oder ähnlich anspruchsvolle Gerichte. Wir bereits erwähnt ist das Vorkochen (bspw. das Garen/Backen mehrerer Gerichte im Ofen zugleich) effizienter; lediglich für kleine Gerichte eignet sich ein Toaster oder eine Mikrowelle besser. Und Gerichte in der Mikrowelle aufzuwärmen ist viel energiesparender als im Ofen! Unser Tipp für Kochen auf dem Herd: Stelle sicher, dass die Größe der Heizplatte genau der Unterseite deiner Pfanne oder deines Topfes entspricht, damit keine Energie beim Kochen verlorengeht. Und zu guter Letzt bedeuten kalte Gerichte wie Salate oder kalte Suppen (mmmhh, Gazpacho!), dass du nur die Kraft deiner Hände und ein bisschen Wasser brauchst. Energieeffiziente Küchengeräte Die meisten Hersteller machen es uns einfach, festzustellen, ob ein Gerät energieeffizient ist oder nicht, normalerweise mit einem Ranking-System oder einer Energieklasse. Wenn du aber etwas für deine Küche anschaffst, versuche doch, die Utensilien oder Geräte gebraucht zu kaufen. Seiten wie eBay-Kleinanzeigen, reBuy und refurbed eignen sich perfekt dafür. Dort kriegst du sogar eine komplette Küche, falls du gerade umgezogen bist! Und hier ein paar Geräte, die deine Küchenarbeit effizienter machen werden: Spülmaschine – entgegen deiner Zweifel sparen Spülmaschinen Energie und Wasser im Vergleich zum Spülen per Hand. Dafür musst du sie nur vor jeder Nutzung komplett befüllen Induktionsherd – der effizienteste Herd im Vergleich zu Gas- und Elektroherden Dampfkochtopf – er reduziert die Kochzeit signifikant und du sparst so Strom und Geld Schmortopf – von Natur aus sehr energieeffizient. Und was dazukommt: Langsam gegarte Gerichte sind super lecker! Tiefkühltruhe – viel effizienter als der normale Tiefkühlschrank, weil die kalte Luft drin bleibt, wenn du sie öffnest Solarherd – besonders beliebt in Entwicklungsländern. Keinerlei Energie nötig, da mit Sonnenlicht gekocht wird!